Wie bist du zu deinem Beruf gekommen? Was hast du vor deiner Arbeit als Hofgut Leiter gemacht?
Ich habe schon immer gerne auf Familienfesten meinen Eltern geholfen – ob in der Küche oder beim Bewirten der Gäste. Irgendwann habe ich mal ein Schulpraktikum in einer KFZ-Werkstatt gemacht. Mein Bruder lernte diesen Beruf gerade auch, aber das war nicht wirklich was für mich. Meine Mutter brachte mich dann darauf, ein Praktikum in einem ansässigen Hotel zu machen. Ich habe direkt gemerkt, dass das genau mein Ding ist!
Ich habe dann eine Ausbildung zum Hotelfachmann im Jahr 2001 abgeschlossen, danach war ich für ein Jahr in der Nähe von Rothenburg o. d. Tauber. Anschließend ging es für sieben Jahre in meine zweite Heimat, die wunderschöne Schweiz.
Wie lange arbeitest du schon auf dem Hofgut Dagobertshausen?
Angefangen habe ich als Aushilfe auf selbstständiger Basis. Um es ganz genau zu machen: Das war im September 2011. Als mir die Festanstellung angeboten wurde, habe ich nicht direkt zugesagt. Unterschrieben habe ich dann schlussendlich doch und zwar genau am 15. April 2012.
Was war zu Beginn die größte Herausforderung?
Ich kam aus der klassischen Hotellerie, alles war strukturiert und vorgegeben. Hier im Eventbereich ist alles viel flexibler. Jeder Event ist anders, hat andere Ansprüche. Heute Hochzeit, morgen Firmenfeier und am nächsten Tag Familienbrunch. Da bedarf es schon einer guten Planung um das alles zu organisieren. Sich darauf einzulassen, war für mich die größte Herausforderung.
Wie groß ist dein Team?
Das kommt immer darauf an. Grundsätzlich habe ich auf dem Hof 24 Festangestellte und ca. 80 studentische Aushilfen. Bei Großevents, beispielsweise bei der Landpartie, bekomme ich natürlich die komplette Unterstützung von allen unseren Outlets. Dann kommen wir schon auf 150 bis 170 Mitarbeiter.
Wie sieht ein „normaler“ Arbeitstag für dich aus? Gibt es sowas für dich überhaupt?
Das wäre furchtbar! Bitte keinen normalen Arbeitstag :) Genau deshalb mache ich diesen Job, weil es keinen Tag gibt, der gleich ist. Hier ist immer was los und es gibt immer was zu tun.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Hm, das ist schwierig, ich sag mal das Organisieren von den Großevents – da ist „Feuer drin“. Wenn die Veranstaltung beginnt und man das große Ganze im Blick behalten muss. Das sind genau die Tage, wofür ich das alles mache.
Braucht man in deinem Job starke Nerven?
Was heißt starke Nerven? Man sollte nicht alles persönlich nehmen und hier und da einfach „auf Durchzug“ stellen. Dann klappt das schon ganz gut.
Du bist also quasi ein Allround-Talent. Müssen das auch alle deine Mitarbeiter sein?
Ganz klar ja. Jeder Mitarbeiter muss fast alles können. Das passiert schon mal, dass der Hausmeister abends an der Theke steht und Bier zapft. Oder der Serviceleiter Rasen mäht. Ich brauche flexible Mitarbeiter und keine, die nur stur Ihren Job machen. Aber genau das zeichnet uns hier auch aus.
Was ist das Besondere für dich am Hofgut Dagobertshausen?
Das Team!! Alle nett, hilfsbereit, freundlich. Hier spielt keiner gute Laune – WIR sind hier so.
Und natürlich das Ambiente des Hofs. Einfach traumhaft. Gerade abends, wenn es dunkel wird. Die ganzen Kerzen und Öllampen tauchen unser Hofgut dann in eine sensationelle Atmosphäre.